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Lars Lagaisse

Lars ist Mitbegründer von Kaart Blanche und freiberuflicher Redakteur für das So Soir Magazine.

Der belgische Influencer und Journalist Lars Lagaisse in Essen

Ich hatte, ehrlich gesagt, noch nie von der Stadt Essen gehört oder daran gedacht, der Stadt einen Besuch abzustatten. Aber was hat mich diese Stadt im Ruhrgebiet überrascht.

Essen hat wie viele andere Städte in Deutschland auch keine historische Innenstadt mehr. Die Altstadt wurde ja aufgrund der Tatsache, dass Essen eine wichtige Industriestadt war, während des Zweiten Weltkriegs größtenteils bombardiert. Aber Essen entwickelte sich nach dem Krieg im Eiltempo wieder zu einer unverzichtbaren Industriemetropole. Historische oder charmante Gebäude findet man hier nicht so schnell. Aber was Essen so besonders macht, ist die Verbindung zur industriellen Revolution. Hier findet man die Schönheit in Maschinen, ellenlangen Rohren und Schächten.

Hippe iPhones im Red Dot Design Museum

Ein schönes Beispiel hierfür ist der alte Zechen- und Industriekomplex Zeche Zollverein, der heute ein Zentrum für Museen, Festivals und Sportaktivitäten im Essener Norden ist. Unbedingt sehenswert ist das Red Dot Design Museum, das auf dem Gelände ansässig ist. Hier sind rund 2.000 Gebrauchsgegenstände von Designern und Herstellern aus 45 Ländern ausgestellt, die durch ihr Design auffallen. Die Sammlung geht von Haushaltsgeräten und Fahrzeugen bis hin zu Elektronik und Möbeln. Was ich vor allem schön finde, dass das ein Museum ist, das zeigt, was heute und nicht erst, wie in vielen anderen Museen, 100 Jahre später angesagt ist.

Darüber hinaus können Design-Klassiker in einem wunderschönen Rahmen bewundert werden. Man findet hier beispielsweise alle möglichen Geräte von Apple, sozusagen ein Mini-Apple-Museum. Ich habe hier das allererste iPhone entdeckt, das ich bis dahin noch nie gesehen hatte. Aber auch das belgische Design ist hier mit den Spacewalkers-Designlampen vertreten, die wie niedliche Wesen aussehen, die gerade aus einem Raumschiff gesprungen sind und neuen Terrain erkunden. Aber was ich echt cool fand, war das „smarte Verpackungs-Label“ einer Milchflasche, das anzeigt, wann die Milch abläuft. Die Buchstaben M und CH von „Milch“ verschwinden beim Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums, sodass nur noch „ill“, also „krank“, übrig bleibt. Genial, oder?

Sich auf dem Spielplatz Duisburg-Nord verlaufen

Verbinden Sie Ihren Besuch in Essen unbedingt mit einem Ausflug in den Landschaftspark Duisburg-Nord. Denn dieser außergewöhnliche Stadtpark befindet sich keine halbe Stunde von Essen entfernt in einer anderen wichtigen Industriestadt im Ruhrgebiet: Duisburg. Was einst ein verlassenes Kohle- und Stahlwerk war, hat sich in eine Art urbanen Spielplatz verwandelt. Man kann hier stundenlang spazieren gehen und jedes Mal neue Orte entdecken, die als perfekter Fotohintergrund dienen. Für Kinder gibt es übrigens einen schönen Spielplatz und für Wagemutige eine Kletterwand und ein Tauchzentrum.

Aber der Höhepunkt unseres Besuchs in Duisburg-Nord war die 70 Meter hohe Plattform von Hochofen 5, von der aus man einen atemberaubenden Blick über Duisburg und den Westen des Ruhrgebiets hat. Sicher nicht gerade ideal, wann man Höhenangst hat. Aber man muss den Krampf in der Hand, den man bekommt, wenn man sich am Geländer festkrallt, einfach in Kauf nehmen. Weitere Informationen: www.zollverein.de und https://www.landschaftspark.de

Bilder von Lars Lagaisse

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