Man liest viel in den Medien dieser Welt über die Rolle unserer Fortbewegung in der Klimakrise. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe erzeugt Kohlenstoffe, die dazu beitragen, dass sich unsere Erde erwärmt. So weit, so klar. Elektroantriebe sind die im Verbrauch umweltfreundlichere Alternative und werden daher seit vielen Jahren mehr und mehr in unser Leben integriert. Da kommt die Frage auf: Wie prägt E-Mobility bereits heute den urbanen Raum?
Meine – zugegeben sehr subjektive – Recherche beginnt in einem Café im Düsseldorfer Szeneviertel Flingern an einem sonnenverwöhnten Wochenende. In kürzester Zeit sieht man zahlreiche strombetriebene Fortbewegungsmittel, vorwiegend Lastenfahrräder, E-Scooter und natürlich Autos mit E Kennzeichen vorbeifahren. Doch die Hoffnung, diese könnten Verbrenner-Autos im Stadtverkehr nachhaltig ersetzen, klingt fast zu schön um wahr zu sein.
Schauen wir uns die E-Autos an.
Die Landeshauptstadt von NRW liegt gemessen an der Anzahl ihrer verfügbaren Ladestationen und dem durchschnittlichen Strompreis zusammen mit Hamburg und München unter den Top 3 Großstädten für Elektrofahrzeugbesitzer. Gemeinsam mit ihrer Stromtankkarte bewerben die Stadtwerke Düsseldorf ein kostengünstiges, barrierefreies und bargeldloses Aufladen an deutschlandweit aktuell 25.000 Elektrozapfsäulen. Und manchmal sind diese ganz sogar ganz lustig, wie bei dieser Bäckerei.
Es scheint also gelöst, das langjährige Henne-Ei Problem, dass man zu wenig Lademöglichkeiten hat und deshalb keine E-Autos gekauft werden und ob der geringen Zahl der E-Autos keine Lademöglichkeiten entstehen.
Wenn man nicht nur die Augen in Flingern, sondern auch die Ohren im Café offenhält, hört man vielleicht, dass potenzielle KäuferInnen von E-Mobility Fahrzeugen vor den hohen Anschaffungskosten zurückschrecken. Die Kostenersparnis liegt hier beim Tanken. Eine vollständige Akkuladung kann im Vergleich zu einem vollgetankten Verbrenner schnell über 50 € einsparen. Inwieweit diese Relation angesichts der aktuellen Energiepreisentwicklungen in naher Zukunft noch im gleichen Verhältnis steht, bleibt allerdings abzuwarten.
Aber zurück zu den elektroangetriebenen Zweirädern in unserer Stadt. Doch nicht nur private E-Fahrzeuge prägen die Straßen, auch vielerlei elektronischen Sharing-Angebote stehen uns zur Verfügung. Diese werden mal mehr, mal weniger genutzt. Mal liegen sie mehr auf dem Gehweg, mal weniger.
Nach einer zwischenzeitlich in vielen Städten schon zur Plage ausartenden Schwemme von E-Fahrrädern und E-Scootern, sind letztere mit Abstand das bisher am meisten gesharede Fortbewegungsmittel dieser Art. Ob jung oder alt, in der Freizeit oder fürs Business, die Flitzer surren durch die Straßen und ihre Fahrer haben dabei augenscheinlich jede Menge Spaß.
Auf Unternehmensseite hat sich vor allem im städtischen Auslieferungs- und Versandbereich einiges bei den Fahrzeugflotten getan. Allen voran die Logistikunternehmen. So verfügt z.B. die Deutsche Post DHL bereits heute mit ihren selbst entwickelten Elektrofahrzeugen und rund 12.000 E-Bikes und E-Trikes über die größte Elektroflotte Deutschlands. Amazon, Lieferando und Co setzen in der Stadt ebenfalls auf Elektroantrieb, da dieser im Stop-and-Go Betrieb seine großen Sparpotenziale gegenüber dem Verbrennermotor ausspielen kann.
Und bei allem darf man nicht vergessen, die Luft wird auch so klarer im urbanen Raum und da gibt es wohl niemanden, der dagegen sein kann, oder? Einen Schritt weiter gedacht, könnten viele Straßen wie die Kö nach Berliner oder Pariser Vorbild ganz autofrei gestaltet werden, quasi als Flanierstraße mit Cafés und anderen Freizeitmöglichkeiten.
“Elektrisch betriebene Fortbewegungsmittel werden in naher Zukunft mehr und mehr unser Straßenbild bestimmen. Das ist auch gut so, da wir ja alle in #TeamBessereLuft sind, oder? Anfängliche Startprobleme wie Tankinfrastruktur sind auf dem Weg behoben zu werden und so die Zukunft sieht geshared und elektrisch aus. Wir sind gespannt. ”